Fala (kroatische Folkloregruppe)
Im Jahr 1974 wurde von der kroatischen katholischen Mission St. Gallen, wo auch Schaffhausen dazugehörte, unter der Leitung von Herrn Karlo Margetic in der Pfarrei St. Peter ein kroatischer Männerchor gegründet. Später kam die Idee, einen Folkloreverein zu gründen, was 1978 von ein paar kroatischen Familien in die Tat umgesetzt wurde.
Geführt wurde die Gruppe bis Mitte der Achtzigerjahre von Herrn Ladislav Fus. Die Mitglieder trafen sich ein Mal in der Woche im Keller der Kirche St. Peter um zu singen und tanzen. Am 27.10.1978, unter dem Namen «HKM St. Gallen», konnten sie ihr Können zum ersten Mal an einer Veranstaltung in Merishausen zeigen. Sie führten eine Choreografie - ohne Musik - mit Tanz und Gesang vor.
Geschichte
1979 hat der Verein seinen Namen bekommen: *FALA" heisst Danke. Zu dieser Zeit wurden auch die traditionellen Instrumente (Tamburica, Brac, Bugarija) gekauft, und somit kann der Verein erstmals ein komplettes Programm mit Tanz und Musik vorführen.
Mit den Jahren wachsen die Qualität und die Zahl der Mitglieder, und für die «Fata» ergeben sich immer mehr Möglichkeiten, sich mit Auftritten dem Schweizer Publikum zu präsentieren.
Nach vielen Jahren Zusammenarbeit mit der Mission, geht «Fata» Ende der Achtzigerjahre einen eigenständigen Weg und schliesst gute Kontakte mit anderen kroatischen Vereinen in Schaffhausen. Während des Krieges in Kroatien arbeiten die Vereine gemeinsam auf humanitärem Weg. Finanziell werden verschiedene Institutionen unterstützt. Auch an der Renovation des Altars inder Kirche St. Peter war «Fata» beteiligt.
Gleichzeitig werden die bestehenden Tänze verbessert, neue werden gelernt, es kommen vermehrt Jugendliche dazu. Viele Feste werden organisiert und eine eigene Tanzband, «Zagreb» wird gegründet. Der Verein reist ein Mal im Jahr nach Kroatien zu den einheimischen Folklorevereinen und lädt diese auch nach Schaffhausen ein. Einer der eindruckvollsten Ausflüge war die Pilgerfahrt nach Medjugorje.Nach einigen erfolgreichen Jahren kommt im Jahr 2001 und den folgenden eine schwierige Zeit auf den Verein zu. Die Jugendlichen werden mit Studien, Beruf und anderen wichtigen Ereignissen des Lebens konfrontiert, einige heiraten, einige wandern aus. Der Verein verliert viele Mitglieder. Heute ist es dem langjährigen Mitglied, Herrn Stjepan Jursetic zu verdanken, dass es nicht ganz auseinander fiel. Er versuchte bei ehemaligen Mitgliedern anzuklopfen und er hatte Erfolg.
Auf den 11. Februar 2006 wurde ein alljährlicher Tanz abend vorbereitet. Es sollte dieses Jahr etwas Spezielles werden. Der jetzige Vorstand wollte einen Folkloreabend mit anschliessender Unterhaltung organisieren. Es beteiligten sich zahlreiche kroatische Folklorevereine und die Schweizer Folkloregruppe Klettgau aus Beringen, die über ein tolles und eindrucksvolles Programm verfügt. Für eine fröhliche Stimmung im vollen Reckensaal in Thayngen sorgten am späteren Abend zwei Bands, die auch aus «Fala»-Mitgliedern bestehen, «Zagreb», Schaffhausen und «Duo Thayngen». So etwas wollen wir wiederholen, um die Zusammenarbeit mit unseren Schweizer Gastgebern zu fördern und sich auf kultureller Ebene näher zu kommen.
Zukunft
An der Generalversammlung vom 1. April 2006 wurden Statuten beschlossen, die Mitgliedschaft eingeführt und ein neuer Vorstand gewählt. Voller Stolz können wir heute sagen, dass im Moment eine der mitgliederreichsten Zeiten herrscht. Wir haben jetzt drei Generationen, die aktiv mitwirken und regelmässig ein bis zwei Mal in der Woche proben. Dazu kommen noch die Passivmitglieder, die uns bei der Organisation und Durchführung verschiedener Anlässe unterstützen. Inzwischen haben wir auch die Zusammenarbeit mit der kroatischen Mission und mit der Pfarrei St. Peter intensiviert. Wir möchten das «Gemeinsam-statt-Einsam» aktiv unterstützen und blicken optimistisch in eine gute Zukunft.
JUBILÄUM 2013: 35 Jahre "FALA"
Die Feier zu Ehren des 35. Geburtstags des kroatischen Folklorevereins Fala aus Schaffhausen beeindruckte zutiefst alle Gäste, welche sich zu diesem Anlass am 21. September 2013 in den Reckensaal in Thayngen begaben. Dass dies ein Abend war, welcher besonders liebevoll organisiert und geplant wurde, bezeugten jene dekorativen Herzen, welche den Gästen von den Mitgliedern der „Fala“ am Eingang in den Saal geschenkt wurden. Nach der feierlichen Eröffnung des Programms durch die kroatische Hymne begrüssten die Moderatorin Katarina Dujmović und die Präsidentin des Vereins Ruža Studer alle besonderen Gäste, unter welchen sich auch der Pfarreiadministrator der St. Peter Kirche, Urs Elsener, der Pastoralassistent Josif
Trajkov und ein besonders guter Freund des Vereins, Ernst Sulzberger, befanden.
Den kulturellen Teil des Programms eröffneten die Tambura-Spieler des Vereins Fala mit jenem Lied, nach welchem der Verein seinen Namen erhalten hat: „Fala“. Die Musikgruppe „Raj“, welche Teil des kroatischen Kirchenchores in Schaffhausen ist, schmückte das Programm mit einigen Liedern, welche auf Verlauf des Abends verteilt waren und besonders klangvoll gestaltet wurden.
Ausserordentlich erfreulich waren die beiden Auftritte des kroatischen Folklorevereins „Živa grana“, welcher für diesen besonderen Anlass sogar aus Genf angereist war. Den grössten Applaus jedoch verdienten sich die kleinen Tänzerinnen und Tänzer der „Fala“, welche ihre Darbietung wie richtige Profis ausführten und bewiesen, dass kein bestimmtes Alter vorausgesetzt wird, damit das Kulturgut Kroatiens gewürdigt und gepflegt wird.
Zum Schluss des Programms fand eine Darbietung statt, welche allen Gästen den Atem raubte und für vollkommene Ruhe im Raum sorgte. Zu Ehren des ältesten kroatischen Folklorevereins in der Schweiz bemühten sich dessen aktive Mitglieder, so viele ehemalige Tänzerinnen und Tänzer wie möglich für einen gemeinsamen Auftritt zu motivieren, um sich gute alte Zeiten wieder in Erinnerung zu rufen. Dass sich die viele Mühe gelohnt hat, zeigten die gefüllte Bühne und der laute Applaus, welchen die Mitglieder der „Fala“ danach ernteten. Auch eine Tänzerin des Vereins „Posavina“ aus St. Gallen befand sich unter ihnen, da die beiden Vereine bereits seit einem Jahr gelegentlich zusammen arbeiten und sich gegenseitig unter die Arme greifen. Den eigentlichen Schlussteil kürte die Vereinigung aller aktiven Teilnehmer dieses Abends
mit der Tambura-Band „Alkari“ aus Zürich, welche daraufhin gemeinsam das berühmte Lied „Croatio, iz duše te ljubim“ sangen, und alle im Raum anwesenden dazu berührten, sich der fernen Heimat zu erinnern.
Da die Gäste bereits etwas ungeduldig geworden waren, freuten sie sich umso mehr, als die Tambura-Band „Alkari“ auf die Bühne kam, um den Rest des Abends zu gestalten und die Menge dann auch selbst tanzen und feiern konnte. Indem die Präsidentin des Vereins den Sänger der populären kroatischen Band „Baruni“, Danijel Banić, aus Kroatien einlud, sich den „Alkari“ für einige Lieder zu gesellen, sorgte dies erneut für eine erfreuliche Überraschung, als dieser auf der Bühne erschien.
Während einer kurzen Pause für die Musiker wurden allen Mitgliedern, welche sich in den vergangenen 35 Jahren besonders in der „Fala“ engagiert hatten, sowie langjährigen Sponsoren, Danksagungen verteilt.
So war der Abend, welcher in erster Linie zum Dank allen ehemaligen Mitgliedern der „Fala“ organisiert wurde, ein voller Erfolg und für alle anwesenden Gäste ebenfalls ein unvergessliches Ereignis. Die Zukunft des Vereins kann aufgrund vieler
junger Mitglieder sehr optimistisch betrachtet werden, sodass sicherlich auch das nächste Jubiläum schnell vor der Tür stehen wird. Nach 35 Jahren engagierten, und manchmal vielleicht auch mühevollen Handelns haben die Kroaten in Schaffhausen bewiesen, dass sie ihr heimatliches Kulturgut nicht vergessen haben, und es auch weiterhin pflegen und hüten werden, auch wenn sie vielleicht tausend, oder auch mehr, Kilometer von ihrem Vaterland teilen.
Verantwortlich:
Drazen Bukovec
Tel: 076 380 88 67 | Mail